ArbeiterInnen gegen Nationalsozialisten. Widerstand bei Bemberg und in Heckinghausen

5. November 2017, 15:00 Uhr vor dem Stadtteiltreff Heckinghausen, Heckinghauser Str. 195

Stadthistorische Wanderung der VHS mit Stephan Stracke

Das traditionelle Arbeiterquartier Heckinghausen und die Belegschaft von Bemberg waren lange Zeit die "Speerspitzen" der Wuppertaler Arbeiterbewegung im Kampf für erträgliche Arbeits- und Lebensbedingungen und im Kampf gegen die Nationalsozialisten. Insbesondere die Gegend um die Ziegelstrasse entwickelte sich zu einer starken Hochburg der KPD.

Am Ende der Weimarer Republik, die Wirtschaftskrise sorgte für entsetzliche Notlagen in den Arbeiterfamilien, war Heckinghausen Schauplatz von bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen mit Toten auf beiden Seiten. Der Kampf gegen die SA wurde mit militanten Mitteln geführt, es kam zu Plünderungen von Lebensmittelgeschäften und zum Sturm auf das Wohlfahrtsamt,um gegen die (erneuten) Kürzungen der Fürsorgeleistungen zu protestieren. Mit Panzerwagen versuchte die Polizei die Gegend um die Ziegelstrasse wieder unter staatliche Kontrolle zu bekommen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verlagerte sich der Widerstand in die Betriebe.

Insbesondere bei Bemberg entwickelten sich 1934-1935 starke illegale Gewerkschaftsgruppen, die Flugblätter und Betriebszeitungen erarbeiteten und verteilten. Es kam sogarzu einem Kurzstreik gegen die schlechten Arbeitsbedingungen. Ab Januar 1935 zerschlug die Gestapo die Gewerkschaftsgruppen bei Bemberg und in den anderen Betrieben und nahm über 1.900 Personen fest, die gefoltert und zur Aussagen gezwungen wurden. Ab November 1935 wurde den WiderstandskämpferInnen in den sog. Wuppertaler Gewerkschaftsprozessen der Prozess gemacht. Auch viele Bemberg-ArbeiterInnen verschwanden in Gefängnissen und Konzentrationslagern.

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