Mit rabenschwarzer Zuversicht
Dem Bild eines straff organisierten Jugendverbandes, in dem theoretische Debatten im Vordergrund stehen, widerspricht die Geschichte der jungen Kommunistinnen und Kommunisten Wuppertals. Vielmehr waren die Jugendlichen, die größtenteils seit ihrer Kindheit in das vielfältige kommunistische Milieu eingebunden waren, an gemeinsamen Fahrten, Wanderungen und Tanzveranstaltungen in lebensreformerischer Tradition interessiert, ohne dabei in "Latschertum und Vereinsmeierei" abzugleiten. Nur durch die feste Verankerung im links-proletarische Milieu konnten der Kommunismus in Wuppertal zu einer sozialen Massenbewegung werden, die eine revolutionäre Veränderung der Verhältnisse suchten. Geschildert wird auch der Weg der Funktionäre, die ihren traditionellen Bezugsrahmen zugunsten einer Parteikarriere verließen und später oft wichtige Funktionen in der SED und KPD innehatten. Trotz der erfolgreichen Aktivitäten in Arbeitsdienstlagern, bei der Landhilfe und illegaler Informationsarbeit konnten die Jugendlichen keinen massenhaften Widerstand organisieren, da die Nationalsozialisten das dichte Netz der subkulturellen Strukturen zerschlagen hatten.
Achterland Verlagscompagnie, ISBN 3-933377-51-X