Wir haben dort unsere besten Jahre verbracht

Aspekte der Zwangsarbeit in Wuppertal

Jugenderinnerungen

Wie oft erinnere ich mich an meine fernen Jugendjahre
an unsere Fabrik und an alle, die damals erst 16 Jahre alt waren.

Alle wurden wir zusammen plötzlich zu dieser Fabrik getrieben 
und dann mit einem langen Zug unter Bewachung deportiert. 
Das war kein Traum, sondern Wirklichkeit. Unsere Mütter liefen hinterher, schrien und weinten.

Am Ende der Fahrt kamen wir an einen Ort, der mit Stacheldraht eingezäunt war. 
Hier haben wir etwas zu Essen bekommen - es war unser erstes Lager.

Danach sind wir "im Klee" gelandet - in der Schule Kleestraße, 
und andere "auf Makomann" - in der Markomannenstraße man uns schlecht behandelte und anschrie.
Zuerst waren wir friedlich, aber später nicht mehr.

Am frühen Morgen mussten wir uns in einer Reihe aufstellen und lange warten, bis uns jemand "kaufte" - als Sklave. Ein Chef - "Otto" - zählte nur bis fünf, und hatte Arbeiter für seine Firma, "Klein und Enas".

Es gab auch eine Sägefabrik, es gab "Hennemann" und ein Restaurant, als Müllmänner arbeiteten wir,
oder mit Harken, mit Schaufeln und Schubkarren - als das, was sie wollten.
Gedicht von Boris Hoda (Nikolajew, Ukraine), übertragen von Jana Fouxmann.

Achterland Verlagscompagnie, ISBN 3-933377-53-6