2015

Buchvorstellungen: Lieselotte Bhatia, Stephan Stracke: In letzter Minute. Nationalsozialistische Endphaseverbrechen im Bergischen Land

buch in letzter minute

Veranstaltungsflyer zum Herunterladen

Donnerstag 5. November 2015, 19:00 Uhr

CityKirche Wuppertal-Elberfeld, Kirchplatz 2

Buchvorstellung mit allen AutorInnen und Angehörigen der NS-Opfer

 

Samstag 7. November 2015, 15:00 Uhr

CaféNordbahntrasse/Wicked Woods (Bahnhof Wichlinghausen)

Buchvorstellung mit dem Schwerpunkt Burgholz-Massaker: Abschluss des Memory Mapping-Projekts „Von Wichlinghausen ins Burgholz - Vom Leben und Sterben der ZwangsarbeiterInnen in Wuppertal“ in Zusammenarbeit mit der Jugendwerkstatt Alpha e.V.

 

Anfang November 2015 erscheint der 14. Band unserer Buchreihe "Verfolgung und Widerstand". „In letzter Minute“ heißt dieser Band, der 70 Jahre nach Kriegsende über die nationalsozialistischen Endphaseverbrechen in unserer Region berichten will. Noch „In letzter Minute“ tötete ein Heckenschütze am Tag der Befreiung Wuppertals einen amerikanischen Soldaten in der Nähe des Berliner Platzes. Der Name des amerikanischen Soldaten, der so tragisch den Tod in Wuppertal fand, ist nicht bekannt. Wenig bekannt sind auch die Tötungen von deutschen Soldaten, die ebenfalls noch im letzten Moment, bevor der Frieden ausbrach, als Deserteure verhaftet und auf Erbslöh ihr Leben verloren.

Im Mittelpunkt des Buches und unserer Veranstaltungen stehen die Massaker im Burgholz und am Wenzelnberg.

Burgholz

Ende Februar 1945 erschoss ein Hinrichtungskommando aus Gestapo-und Kriminalbeamten 30 sowjetische ZwangsarbeiterInnen im Burgholz. Im ersten Beitrag berichtet Lieselotte Bhatia, Jahrgang 1939, Tochter des Kriminalsekretärs Wilhelm Ober, über ihre ganz persönliche Recherche über die Hintergründe des Burgholz-Massakers. Wilhelm Ober war bei der Wuppertaler Kriminalpolizei tätig und war an den Erschießungen im Burgholz in Wuppertal beteiligt. Er wurde 1948 von einem britischen Gericht zu zehn Jahren Haft verurteilt, die er u.a. im Kriegsverbrechergefängnis Werl verbüßte.

Lieselotte Bhatia erfuhr erst nach dem Tod ihres Vaters von den NS-Verbrechen ihres Vaters, sie fand in seinem Nachlass die Verteidigungsunterlagen des Burgholz-Prozesses. Sie stellte Fragen, auch an ihre Mutter, und begann als Kind eines NS-Täters eine ganz persönliche Spurensuche. Frau Bhatia wollte alles wissen, sie recherchierte, trat öffentlich auf und engagierte sich seither in der historisch-politischen Bildungsarbeit. Zusammen mit anderen GeschichtsaktivistInnen stritt sie für die Entschädigung aller ZwangssarbeiterInnen und beteiligte sich seit 2001 an der Organisation von Besuchsprogrammen für ehemalige ZwangsarbeiterInnen. Zusammen mit Stephan Stracke versucht sie zurzeit das Rätsel der leeren Gruben im Burgholz zu klären und hat die Dortmunder Staatsanwaltschaft aufgefordert, nach weiteren Massengräbern im Burgholz zu suchen. Noch im September recherchierte sie u.a. in the National Archives in London nach möglichen weiteren Verbrechen im Burgholz.

 Wenzelnberg

Am Wenzelnberg wurden 71 Gefangene aus dem Zuchthaus Lüttringhausen, aus dem Gefängnis Wuppertal-Bendahl und aus dem Polizeigefängnis Wuppertal von Angehörigen der Gestapo, Kripo und der Schutzpolizei ermordet.

Stephan Stracke rekonstruiert an Hand neuer Archivfunde und aktualisierter Fragestellungen die Ereignisse um das Massaker an der Wenzelnbergschlucht, fragt nach dem Ausbleiben der Strafverfolgung und informiert über die Lebensgeschichten der (vergessenen) Opfer und Täter. Bei der Recherche gab es handfeste Überraschungen. So wird zum ersten Mal die Geschichte der skandalösen Strafvermeidung erzählt, keiner der Täter vom Wenzelnberg wurde jemals bestraft. Auch der Lebens- und Fluchtweg des angeblichen Haupttäters Theodor Goeke konnte erhellt werden. Darüber hinaus wird über den Zuchthausdirektor Karl Engelhardt zu diskutieren sein, der politische Gefangene vor der Tötung am Wenzelnberg schützte und gleichzeitige andere sog. „kriminelle, aber auch politische Gefangene dem Mordkommando der Wuppertaler und Solinger Polizei auslieferte. Engelhardt wurde zudem 1957 wegen der Führung „schwarzer Kassen“ und anderer Betrügereien im Zuchthaus Lüttringhausen aus dem Amt entfernt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Zudem soll die umkämpfte Geschichte der Wenzelnberg-Gedenkfeier thematisiert werden.

Jörg Fey schließlich hat ein Lebensbild seines am Wenzelnberg ermordeten Großonkels Adolf Führer beigesteuert. Sein „Verbrechen“: Er hatte in einem Interview mit einer niederländischen Zeitung über die menschenverachtenden Zustände in deutschen Konzentrationslagern berichtet. Er wurde verhaftet und vom Volksgerichtshof wegen sog. Volksverrates zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Adolf Führer habe, so das Gericht, sich der »Schädigung des Ansehens des Deutschen Volkes« schuldig gemacht.

 Historisch-politische Bildungsarbeit

Darüber hinaus soll das Buch auch für die historisch-politische Bildungsarbeit nutzbar sein. Wir haben einige wichtige Dokumente zu den Massakern zusammengestellt und mit kleinen Arbeitsaufträgen versehen, die wir ausdrücklich als Diskussionsanregung verstehen.

Insgesamt soll dieses Buch auch eine Anregung für Geschichtsinteressierte, GeschichtsaktivistInnen und HistorikerInnen sein, in neuen Projekten vor Ort zu graben und z.B. die Geschichte(n) der NS-Täter aus Polizei und Justiz und die Strukturen der regionalen Polizeibehörden, Gefängnisse und Zuchthäuser zu erforschen. Und wir wünschen uns, dass diese Erkenntnisse auch in eine lebendige Gedenk- und Erinnerungsarbeit einfließen werden.

 Das Buch gibt´s dann auch im gutsortierten Buchhandel:

Bhatia, Lieselotte / Stracke, Stephan: In letzter Minute – Nationalsozialistische Endphaseverbrechen im Bergischen Land. Bildungsmaterial zur Wuppertaler Polizei- und Widerstandsgeschichte Bd. 1.

De Noantri Verlag

ISBN: 978-3-943643-03-9

320 Seiten 18,00 €

Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V. (www.gedenkbuch-wuppertal.de) in Zusammenarbeit mit der CityKirche Wuppertal-Elberfeld

Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung NRW, Siegfried u. Christa Wirtz Stiftung, Stadtsparkasse Langenfeld, Stadtsparkasse Remscheid, Stadtsparkasse Solingen, Stadtsparkasse Wuppertal, Stiftung Kalkwerke Oetelshofen.

Das Projekt “Memory Mapping” wird aus dem Verfügungsfonds der Sozialen Stadt Oberbarmen / Wichlinghausen und durch das Bund-Länder Programm „Soziale Stadt NRW“, mit Mitteln der Städtebauförderung durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW und durch das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

 

"Damit bin ich nicht einverstanden" –  die Résistance-Kämpferin Melanie Volle-Berger im Zeitzeugengespräch

25. Juni 2015 19:00 Uhr Citykirche Wuppertal-Elberfeld

Veranstaltungsflyer zum Herunterladen

flyer volle berger

Zu Gast aus Wuppertals Partnerstadt St. Etienne ist die österreichisch-französische Widerstandskämpferin  Mélanie Volle-Berger.

Sie wurde am 8. Oktober 1921 in Wien geboren. Politisch sozialisiert in der Arbeiterbewegung beteiligte sie sich mit 15 Jahren an der illegalen Arbeit und schloss sich der antistalinistischen Organisation „Revolutionäre Kommunisten“ (RK) an. Im März 1938 emigrierte sie nach Belgien und später nach Frankreich, wo sie die Widerstandsarbeit für die RK fortsetzte. Im Januar 1942 wird sie verhaftet und am 16. September vom Militärtribunal Toulouse wegen "kommunistischer und anarchistischer Aktivität" zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Danach wird sie in das Frauengefängnis "Baumettes" in Marseille überstellt. Im Gefängnis erkrankt sie an Gelbsucht und muss in ein Krankenhaus verlegt werden. Dort kann sie in einer spektakulären Aktion von einem Kommando der RK befreit werden, dass sich als Nazifunktionäre verkleidet hatte.

Die Befreite setzt ihr Engagement in der Résistance nun mit falschen Papieren und unter wechselnden Namen fort. Mélanie Volle-Berger lebt heute, 93 jährig, von Österreich und Frankreich als Widerstandskämpferin hochgeehrt, in St. Etienne und widmet sich der Erinnerungsarbeit. 

VeranstalterInnen:

Freundeskreis Wuppertal - St. Etienn

Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V.

Regionalbüro Arbeit und Leben DGB/VHSBerg-Mark

Jusos Wuppertal

NaturFreunde Wuppertal

In Zusammenarbeit mit derCitykirche Wuppertal-Elberfeld

https://www.facebook.com/events/1437008433271871/

 

"Ich wollte die Welt verändern"   Interview mit Melanie Volle-Berger 

Wie war das damals, als Sie 1938 aus Österreich geflohen sind?

Melanie Volle-Berger: Ich war 16 Jahre alt. Ein Jahr vorher, mit 15 Jahren, hatte ich angefangen, illegal zu arbeiten. Illegal deshalb, weil schon 1934 alle Parteien verboten waren. Der einzige Ort, an dem wir uns alle treffen konnten, war die Lobau - die bis heute für Naturisten bekannt ist. Und so habe ich meine erste politische Diskussion nackt erfahren. Aber ich habe schon viel früher - mit 13 - begonnen, politisch zu denken.

Wie sind Sie zu ihrer Haltung gekommen?

Ich war schon als Kind ein bisschen rebellisch. Ich konnte nicht verstehen, warum es Arme und Reiche gibt. Ich konnte nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die glauben, dass sie besser sind, weil sie eine andere Hautfarbe haben, oder eine andere Religion. Das habe ich nie verstehen wollen. Ich wollte immer die Welt verändern. Ich will sie noch immer verändern, nur leider komme ich nicht mehr dazu.

Und dann, in Paris, wie war die Situation dort?

Frankreich war für uns das Land der Freiheit, das Land der "grande révolution".

Hat sich das bewahrheitet? Frankreich hat ja alles, was deutschsprachig war, in einen Topf geworfen und auch Nazis mit Antifaschisten zusammen eingesperrt.

Am Anfang war das nicht so. Solange der Krieg nicht ausgebrochen war, wurden wir eigentlich ganz gut empfangen. Auch wenn das nicht in allen Fällen so war. Ich hatte Glück, weil ich einen französischen Namen habe - Melanie Berger, der Name ist ja genauso deutsch, wie er französisch ist. Aber in dem Augenblick, in dem der Krieg 1939 ausgebrochen ist, wurde deklariert, dass wir Ausländer sind, die man einsperren muss. Das galt für alle, auch für Antifaschisten. Auch mich haben sie in ein Lager gesteckt, in das Camp de Gurs. Zum Glück ist es mir gelungen, von dort zu fliehen und eine Arbeit als Dienstmädchen zu finden.

Sie haben dann mitgeholfen, den Widerstand in Frankreich aufzubauen. Wie hat das ausgesehen?

Wir waren eine österreichische Gruppe, bei der aber auch Deutsche dabei waren. Wir haben auf Deutsch Schriften herausgegeben, die Soldaten erklärt haben, was eigentlich der Nationalsozialismus ist. Das war natürlich keine einfache Arbeit, weil wir dadurch sehr viele Freunde verloren haben, aber wir haben auch einige gewonnen. Unter denen war ein Soldat, der mir dabei geholfen hat, mich aus dem Gefängnis herauszuholen.

Sie waren im Gefängnis?

Ja, wegen dieser deutschen Flugblätter, die wir herausgegeben haben. Ich wurde verhaftet und zu 15 Jahren Kerker verurteilt. Zwei Jahre habe ich im Gefängnis in Marseille verbracht, bevor ich fliehen konnte - dank der Hilfe eben dieses Soldaten und meiner österreichischen Widerstandsgruppe. Ich habe denen von innen erklären können, was sie machen sollten, damit ich da rauskomme.

Die französische Widerstandsbewegung hat da nicht geholfen?

Mit der standen wir damals noch nicht in Kontakt; der wurde erst 1943 geknüpft. Ab dann war es für uns auch leichter, falsche Papiere zu bekommen und beispielsweise Namen zu wechseln.

Ein anderer berühmter französischer Widerstandskämpfer, Stéphane Hessel, hat der heutigen Jugend vorgeworfen, zu passiv zu sein. Sehen Sie das ähnlich?

Ich habe im April mit Jugendlichen eines Gymnasiums in Wien gesprochen. Die haben mir fantastische Fragen gestellt, von Europa bis Religion. Ich habe ihnen gesagt, dass es Sachen gibt, die man einfach nicht akzeptieren darf. Und dass man die Courage haben kann, zu sagen: "Damit bin ich nicht einverstanden." Das haben sie sehr gut verstanden. Was die Jugend betrifft: Das ist wie bei den Erwachsenen - es gibt Gute und es gibt Schlechte. Aber im Großen und Ganzen habe ich Vertrauen zu ihnen. Die Jugend hat es nicht leicht. Arbeitslosigkeit. Jeder, der arbeitet, sollte mindestens so viel Geld erhalten, dass er seine Kinder ausbilden kann und dass er eine Wohnung hat. Es gibt aber heute Menschen, die arbeiten und das nicht haben, und gleichzeitig Menschen, die über Millionen- und Milliardenvermögen verfügen. Ich verstehe nicht, wie so etwas sein kann.

Was würden Sie Jugendlichen empfehlen, zu tun?

Die müssen ihren eigenen Weg finden. Wir haben nach dem Krieg sehr viel getan und erreicht, etwa die soziale Sicherheit in vielen Belangen. Die Welt hat sich aber so verändert, dass die heutige Jugend nicht mehr dieselben Methoden anwenden kann, die wir angewandt haben. Damals hatten wir nur einen "Boss", wie man so sagt. Den gibt es nicht mehr, es ist alles multinational geworden. Europa ist so ein Beispiel. Also ich bin für Europa, aber solange wir nicht überall die gleichen Gesetze haben und dieselben Gehälter wird das nie etwas. Man muss etwas für alle Menschen finden. Die Erde ist so fantastisch und wir richten sie zugrunde.

Es gibt mitten in der Krise, mitten in einer Situation hoher Arbeitslosigkeit wieder Strömungen, die allzu leichte Antworten...

Leider, leider; in ganz Europa, in Österreich wie in Frankreich, in Deutschland wie in Ungarn. Aber die Menschen glauben immer, dass es mit einer politischen Positionierung getan ist. Wenn die Rechten an der Macht sind, sagen die Linken, dass sie das und das machen werden. Also ich bin links, aber immerhin kritisiere ich sie. Denn wenn sie an der Macht sind, machen sie auch nichts besser als die anderen.

Wie war es damals für Sie, als Sie das erste Mal wieder zurück nach Österreich gekommen sind?

Einerseits war ich sehr froh. Das heißt aber nicht, dass alles gut war. Als ich zurückgekommen bin, war Österreich von den vier Mächten besetzt. Das war wirklich nicht leicht für mich. Ich hätte natürlich bleiben können. Meine Freunde wollten, dass ich bleibe. Aber Österreich hat uns rausgeschmissen, hat mich rausgeschmissen und meine Eltern rausgeschmissen. Das habe ich nicht ertragen können. Ich bin in Frankreich geblieben.

(Wiener Zeitung 12. November 2013)

 

Einladung zum Befreiungstag am 17. April nach Wuppertal

17. April 2015 Befreiungsfest - 70. Jahrestag der Befreiung Wuppertals vom Nationalsozialismus

www.gedenkbuch-wuppertal.de

Das komplette Programm zum runterladen: flyer_gedenkfeier.pdf

flyer 70. jahrestag

Am 15/16. April 1945 befreiten Soldaten der US-Army Wuppertal von der Nazi-Herrschaft. Seit 2005 erinnern wir in Wuppertal an diesen Befreiungstag mit großen und kleinen Gedenkfeiern, Stadtrundgängen und Buchlesungen. Zum 70. Jahrestag der Befreiung möchten wir zusammen mit den Überlebenden und den Angehörigen der NS-Opfer im Deweerthschen Garten eine würdige Gedenkfeier und ein lebendiges Befreiungsfest feiern. Ein wichtiger Teil der Gedenkfeier wird die Aufstellung einer ergänzten und korrigierten Gedenktafel mit den Namen von jetzt 3.436 Wuppertaler NS-Opfern sein.

Wir erwarten - soweit es die Gesundheit noch zulässt - ehemalige ZwangsarbeiterInnen aus Roermond, Helden-Panningen und Kiew, Angehörige der Wuppertaler Sinti-Familien, ehemalige WiderstandskämpferInnen und NS-Verfolgte aus dem In- und Ausland, Veteranen der Roten Armee und natürlich die Angehörigen der NS-Opfer .

Darüber hinaus werden wir im Beisein von ehemaligen Zwangsarbeitern ein Erinnerungszeichen an die über Hundert gestorbenen ZwangsarbeiterInnen im Durchgangslager Giebel einweihen. Das Lager “Am Giebel“ war eines von 50 landesweiten Durchgangslagern, über die ZwangsarbeiterInnen in verschiedene Bezirke verteilt wurden. Mehr als 125.000 Menschen wurden allein über das Lager Giebel zur Zwangsarbeit in die Region weiterverteilt.

Neuland betritt unsere Veranstaltung mit der Einladung des Schriftstellers Dogan Akhanli, der unsere Veranstaltung eröffnen und zum Thema „Geteilte Erinnerung“ sprechen wird. Er wird der Frage nachgehen, wie wir zukünftig im Einwanderungsland Deutschland erinnern werden. Anschließend wird Uli Klan von der Armin T. Wegner Gesellschaft über die deutsche Mitverantwortung für den Völkermord an den Armeniern 1915 sprechen. Darüber hinaus haben wir VertreterInnen der kurdischen und alevitischen Gemeinden eingeladen. Mit dieser inhaltlichen Ausweitung wollen wir zum einen deutlichen Bezug auf die armenischen Opfer des Völkermords vor 100 Jahren nehmen, zum anderen möchten wir an die in Deutschland wenig bekannten Massaker an kurdischen Menschen in Dersim 1938 und die Massaker an alevitischen Menschen in Maras, Çorum und Sivas erinnern.

Unsere weiterhin notwendige historisch-politische Aufklärungs- und Erinnerungsarbeit zum Nationalsozialismus und seinen Menschheitsverbrechen sollten wir endlich kombinieren mit den Erfahrungen und Geschicht(en) der EinwanderInnen, die z.T. seit zig Jahren in Wuppertal leben und deren Geschichte (n) in den deutschen Erinnerungskulturen bisher nur wenig sichtbar sind. Denn wer kennt schon die Geschichte eines kurdischen Überlebenden des Massakers von Dersim 1938, der nach Frankreich flieht und sich der französischen Résistance im Kampf gegen die deutschen Besatzer anschließt? Und wer weiß von den zahlreichen armenischen, polnisch jüdischen und deutsch-jüdischen AktivistInnen, die sich der FTP/ MOI in Frankreich anschlossen und eine wirkungsvolle Stadtguerilla gegen die Deutschen aufbauten.

Programm (Stand 25.3.2015)

12:00 Uhr Empfang im Rathaus in Wuppertal-Barmen

ca. 13.00 Uhr Mittagessen mit den Gästen

nachmittags Stadtrundfahrt mit den (internationalen) Gästen (ehemalige ZwangarbeiterInnen, Angehörigen und WiderstandskämpferInnen)

"Memory Mapping" - (in Zusammenarbeit mit der Jugendwerkstatt Alpha e.V.)

Einweihung von Gedenkzeichen am Giebel und am Bahnhof Wichlinghausen, Besuch der Kindergräber auf dem Friedhof in Wichlinghausen mit Vorstellung des Gedenkplatz-Projektes "Zwangsarbeiterkinder"

ab 17:00 Uhr Befreiungsfest im Zelt im Deweerthschen Garten

Gedenkfeier vor dem Denkmal der NS-Opfer

  • Begrüßung: Dieter Nelles (Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V.)
  • Grußwort eines Vertreters der jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal
  • Dogan Akhanli, Schriftsteller (Köln) zum Thema: Geteilte Erinnerung
  • Grußwort von Uli Klan, Armin T. Wegner Gesellschaft
  • Musik: Uli Klan
  • Grußwort: Nevzat Sahin von ADEF (Avrupa Demokratik Dersim Birlikleri Federasyonu)
  • Grußwort von der alevitischen Gemeinde Wuppertal
  • Musik: Gypsy Trio Koblenz ft. Wattie Rosenberg
  • Grußworte von Angehörigen und Verbänden der NS-Opfer

Eingeladen sind:

- Angehörige der Wuppertaler Sinti-Familie Paßquali

- Delegation aus Roermond (NL)

- Delegation aus Helden-Panningen (NL)

- Delegation des Mémorial de la Résistance et de la Déportation aus Saint-Etienne (F)

- David Wihl, Gary Wihl, Angehörige der jüdischen Familie Barmé-Wihl (USA)

- Jacques Altman, jüdischer Résistance-Kämpfer u. Auschwitz-Überlebender (Paris)

- Delegation der Zwangsarbeiterkinder aus Kiew

- Kinder des Widerstandes bzw. VVN-BdA

- Vertreter der Veteranen der Roten Armee

Einweihung der erweiterten Gedenktafel

Musikprogramm:

Gypsy Trio Koblenz ft. Wattie Rosenberg

Börsen Beat Band

Mehmet Akbas

 

Veranstaltung zur Veranstaltungsreihe zum Holocaust-Gedenktag in Wuppertal:

Otto Weidt und sein Berliner Netzwerk zur Rettung verfolgter Juden in der Zeit des Nationalsozialismus.

Veranstaltung mit dem Historiker Robert Kain (Berlin)

3.2.2015 19:30 Uhr Stilbruch, Otto Böhne-Platz Wuppertal-Elberfeld

Otto Weidt ist kein Unbekannter. „DIE ZEIT“ betitelte ihn vor einigen Jahren als den „kleinen Schindler aus Berlin“. Im Zentrum Berlins, nur wenige Gehminuten vom Alexanderplatz entfernt, betrieb der Kleinfabrikant Weidt von 1939-1947 eine Besenmacherwerkstatt, in der überwiegend Blinde arbeiteten. Heute beherbergen die ehemaligen Betriebsräume das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt. In der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigte er hier eine nahezu ausschließlich jüdische Belegschaft und versuchte dadurch, diese Menschen vor Verfolgung und drohender Deportation zu schützen.

Im September 1941 hatte Hitler die Deportation der deutschen und österreichischen Juden noch vor Ende des Krieges gebilligt. Die ersten Berliner Transporte rollten ab Oktober 1941 zunächst in das Ghetto Litzmannstadt (Lódz), später dann auch in die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz. Otto Weidt versuchte, möglichst viele seiner Angestellten bei ihrer Flucht in den „Untergrund“ zu unterstützen. Er organisierte Verstecke, Verpflegung, Kleidung, medizinische Versorgung und falsche Papiere. Um all dies bewerkstelligen zu können, konnte Weidt auf einen breiten Kreis an Helfern und Unterstützern zurückgreifen. Dieses Netzwerk zur Rettung verfolgter Juden steht im Mittelpunkt des Vortrags. Denn Otto Weidt und seine Unterstützer machen deutlich, dass es während der NS-Zeit durchaus möglich war, hinzusehen und ausgegrenzten und verfolgten Mitmenschen aktiv zu helfen.

Da irritierender Weise biographische Forschungen zu Otto Weidt für die Zeit vor 1939 bislang ausstehen, soll darüber hinaus auch die Person Weidt im Spannungsfeld zwischen seiner anarchistischen Betätigung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und dem geleisteten Rettungswiderstand in den 1940er Jahren näher beleuchtet werden.

Referent Robert Kain; geb. 1975 in Berlin (Ost); M.A., Historiker; schrieb seine Magisterarbeit über die Berliner Blindenwerkstatt Otto Weidt (1935-1952) und arbeitet derzeit an einer biographischen Studie zu Otto Weidt, welche als Dissertationsprojekt von Prof. Dr. Michael Wildt, Humboldt-Universität zu Berlin betreut wird.

Veranstalter: Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V.; Regionalbüro Arbeit und Leben DGB/VHS Berg-Mark

 

Ghetto-Überlebende in Wuppertal:"Ich bin von Geburt an Optimistin ..."

http://www1.wdr.de/studio/wuppertal/themadestages/zeitzeugin100.html

Eine der letzten Zeitzeuginnen des Holocaust zu Gast in Wuppertal - aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz. Fania Branzowskaja hat das Ghetto in ihrer litauischen Heimat Vilnius überlebt. Ihre gesamte Familie wurde dort ermordet. Bis heute reist sie durch Europa, um Schülern vom Grauen der Nazi-Zeit zu berichten - mit 92 Jahren...

Ihre Augen strahlen, sie lächelt viel, wirkt immer hellwach, ist auf der Höhe des Gesprächs. Deutsch versteht Fania Branzowskaja sehr gut, spricht selbst aber jiddisch. Dass sie am 70. Jahrestag der KZ-Befreiung in Auschwitz nach Wuppertal kommt, ist kein Zufall. Sie will jungen Menschen hier aus ihrem Leben erzählen - das macht sie oft: "Ich habe viele Projekte durchgeführt, mit Schülern in Italien, Österreich und natürlich auch ganz oft in Deutschland." Und die hören von der Zeit im Ghetto in Vilnius, das die Nazis 1941 über Nacht errichteten, und in dem ihre gesamte Familie umkam. Fania Branzowskaja selbst gelang mit viel Glück die Flucht, 4.000 weiteren Juden aber nicht.

Besuch in Auschwitz

Vor anderthalb Jahren besuchte sie selbst das KZ Auschwitz - "um die zu ehren, die umgekommen sind. In Auschwitz oder Vilnius". Sie selbst wirkt in ihrem biblischen Alter noch ziemlich fit, macht neben ihren Reisen auch noch regelmäßig Führungen durch das ehemalige Ghetto ihrer Heimatstadt. So etwas wie Verbitterung strahlt sie nicht aus: "Das liegt vielleicht in meiner Natur. Wissen Sie, das Leben ist nicht so leicht. Und ist man ein Pessimist, ist es noch schwerer."

Enge Bande zu Wuppertal

Die Wuppertaler Musikerin Roswitha Dasch hat Fania Branzowskaja nach Wuppertal eingeladen. Seit 1994 engagiert sie sich für die Überlebenden des Vilnaer Ghettos und ist Organisatorin einer Wanderausstellung über deren Schicksal. Titel: "Sage nie, du gehst den letzten Weg". Dass die 92-jährige Fania Branzowskaja jetzt hier ihr Gast ist, macht sie einfach nur glücklich: "Das ist schon etwas, das ich mir gewünscht habe, dass wir die Möglichkeit haben, eine so besondere Zeitzeugin an diesem besonderen Tag bei uns zu haben, in unserer Stadt. Danke, dass du gekommen bist."

Stand: 27.01.2015, 17.17 Uhr

Video:  http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit/lokalzeit-bergisches-land/videoeineauschwitzueberlebendeerzaehlt100_size-L.html?autostart=true#banner

 

70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz – Holocaust-Gedenktag in Wuppertal 2015 – Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus.

Begegnung mit der Partisanin Fania Branzowskaja (Vilnius, Litauen)

27.1.2015 19:30 Uhr Citykirche Wuppertal-Elberfeld

Das nächste Projekt des Geschichtsvereins startet am 27.1.2015 zum Wuppertaler Holocaust-Gedenktag. Dann kommt auf Einladung des Vereins die ehemalige Partisanin Fania Branzowskaja aus Litauen nach Wuppertal.

Musikalische Umrahmung mit Roswitha Dasch und Katharina Müther – Die Moderation übernehmen Roswitha Dasch und WIR-gegen das Vergessen

Fania Branzowskaja ist eine der letzten noch lebenden Zeug_innen der Shoah in Litauen. Sie war 19 Jahre alt und wollte Lehrerin werden, als die Wehrmacht am 22. Juni 1941 in ihre Heimatstadt Vilnius einfiel, das auf Jiddisch Wilne heißt und bis dahin als „Jerusalem des Nordens“ galt.

Sie wurde Zeugin von Pogromen, der Errichtung der beiden Ghettos undfortlaufenden „Aktionen“, in deren Folge die Deutschen zehntausende jüdische Männer, Frauen und Kinder im nahen Paneriai (jiddisch: Ponar) durch litauische Kollaborateure erschießen ließen.
Unter dem Eindruck der Verbrechen schloss sich Fania Branzowskaja1942 der jüdischen Widerstandsgruppe Fareinikte Partisaner Organisatzije (F.P.O) an. Sie agitierte für diese, „organisierte“ Lebensmittel und half, Waffen ins Ghetto zu schmuggeln, nachdem die FPO-Führung entschieden hatte, einen Aufstand vorzubereiten. Als Mobilisierungsparole wurde „Liza ruft!“ vereinbart, eine Reminiszenz an Liza Magun, eine Meldegängerin der FPO, die die Deutschen erschossen hatten.

Als die Deutschen am 23. September 1943 begannen, auch das sog. große Ghetto zuliquidieren, ließ die Leitung der F.P.O den Aufstandsplan fallen, um kein Blutbad auszulösen, und wies ihre Mitglieder an, sich zu den Partisan_innen durchzuschlagen, die in den großen Waldgebieten östlich und südlich von Vilnius operierten. Fania Branzowskaja entkam in letzter Minute zusammen mit ihrer Kameradin Doba Develtof. Ihre Eltern und ihre kleine Schwester musste sie zurücklassen – diese wurden von den Deutschen verschleppt und später ermordet.

Bei den Partisan_innen erlernte Fania Branzowskaja den Umgang mit Schusswaffenund Sprengstoff und führte verschiedene Sabotagemissionen aus. Im Juli 1944 beteiligte sie sich mit ihrer Einheit an der Befreiung von Vilnius durch die Rote Armee.

Fania Branzowskaja, geborene Jocheles, war die einzige ihrer Familie, die dieShoah überlebt hatte. Sie heiratete Mikhail Branzowski, an dessen Seite sie gekämpft hatte, und engagierte sich beim Wiederaufbau Litauens unter sowjetischer Führung. Nach dem Tod ihres Mannes 1985 und dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde ihr das Gedenken an die Shoah und den Widerstand gegen die deutschen Besatzer zur Lebensaufgabe.

Heute ist Fania Branzowskaja 92 Jahre alt und lebt in einer kleinenHochhauswohnung. Sie hat zwei Töchter, von denen eine nach Israel ausgewandert ist. Dreimal in der Woche betreut sie die Bibliothek des Jiddischen Instituts der Universität in Vilnius. Drei weitere Tage engagiert sie sich im Zentrum der Jüdischen Gemeinde.

Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V.

In Kooperation mit dem Verein „Mizwa – Zeit zu handeln“ und der Citykirche Wuppertal-Elberfeld.

Gefördert von: Stiftung EVZ, Barmenia Versicherungen, KNIPEX, Stadtsparkasse Wuppertal und WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH

“Vergessene Orte” – Spendenaufruf für eine neue Auflage.

Pünktlich zur Eröffnung der Nordbahntrasse im Dezember legte der Wuppertaler “Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal” eine neue Geschichtsbroschüre vor.

In der reichbebilderten, kostenlos verteilten Schrift wird eine Trassentour auf den Spuren der NS-Zeit in Wuppertal dokumentiert. Themen sind u.a. das Zwangsarbeiter-Durchgangslager des Wuppertaler Arbeitsamtes am Giebel, die Zwangsarbeiter-Kinderbaracke der Firma Kolb & Co., die Hintergründe des Burgholz-Massakers und das Sammellager für Wuppertaler Sinti und Roma am Klingholzberg, sowie die Untertageproduktion im Schee-Tunnel.
“Jetzt ist die 1. Auflage der Broschüre fast vergriffen”, freut sich Dieter Nelles, Vorsitzender des Geschichtsverein und ruft im Rahmen der bis zum 8. Februar 2015 laufenden Spendenverdopplungsaktion der Bethe-Stiftung zu Spenden für eine neue Auflage der Broschüre auf.
Noch gibt es einige Exemplare, u.a. im Mirker Bahnhof, im Tacheles am Loher Bahnhof und im Kulturbahnhof Vohwinkel.
Kostenlos herunterladen kann man die Broschüre unter: http://rebellisches-wuppertal.de/files/vergessene_orte_trassentour.pdf

Spenden werden bis zum 8. Februar 2015 von der Bethe-Stiftung verdoppelt!
Kontoinhaber: Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V.
Kontoverbindung: DE31330500000000971853 Stichwort: Erinnerungsarbeit
BIC: WUPSDE33XXX Stadtsparkasse Wuppertal

 

Happy Birthday Nordbahntrasse!!! Die Trassentour-Broschüre zu den "Vergessenen Orten" ist fertig.

 issuu:http://issuu.com/akvergesseneorte/docs/broschure

broschüre

Es ist endlich soweit. Wir feiern die lang ersehnte Eröffnung der Nordbahntrasse.

Die ausgebaute Trasse wird uns neue Perspektiven auf Wuppertal eröffnen – auch für die Geschichtsarbeit.

2015 begehen wir den 70. Jahrestag der Befreiung Wuppertals von der Naziherrschaft und wollen auch diesmal der NS-Opfer würdig gedenken. Mit dem neuen Geschichtsprojekt „Vergessene Orte“ möchten wir gleichzeitig unbekannte und vernachlässigte Orte der NS-Geschichte markieren und lokale Geschichten der Verfolgung und des Widerstands erzählen.

Zur Eröffnung präsentieren wir erstmals eine auf die Nordbahntrasse bezogene Fahrradtour auf den Spuren der NS-Zeit in Wuppertal. Die (kostenlose) Verteilung der Broschüre und ihre Verbreitung im Internet sollen Startschuss für ein innovatives Geschichtsprojekt sein.

 

Gedenk-Wanderung zum 70. Jahrestag des Burgholz-Massakers

28.2.2015 15.00 Uhr Treffpunkt Haltstelle „Obere Rutenbeck“/Küllenhahnerstr.

Wir laden zu einer besonderen Gedenkfeier ins Burgholz ein und möchten mit Ihnen zu dem vergessenen Massengrab in der Nähe des ehemaligen Schießstands der Wuppertaler Polizei im Burgholz wandern. Vor 70 Jahren ermordeten Angehörige der Wuppertaler Kriminalpolizei und Gestapo 30 russische und ukrainische ZwangsarbeiterInnen und verscharrten sie in einem Massengrab. Die Täter wurden später von der britischen Militärjustiz in Hamburg im sog. Burgholzcase verurteilt. Es wurden 6 Todesurteile ausgesprochen, die meisten Angeklagten wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Die Todesurteile wurden aber nicht vollstreckt, keiner der Täter war länger als 6 Jahre in Haft.

Von den Opfern, die exhumiert wurden und später auf Anweisung der Alliierten auf dem Schorfer Friedhof in Cronenberg bestattet wurden, wissen wir nur wenig. Nur der Name eines Opfers, der ukrainischen Lehrerin Helena Matrosowa, ist bekannt geworden. Ein offizielles Gedenkzeichen an dem noch vorhandenen Massengrab oder wenigstens eine Hinweistafel an den Überresten des Schießstandes fehlt bis heute, obwohl der Massenmord an den ZwangsarbeiterInnen (wahrscheinlich) der einzige Massenmord auf Wuppertaler Stadtgebiet war. Im Anschluss an die kurze Wanderung werden wir am Denkmal an der Schorferstr. Blumen niederlegen und anschl. in einem Café über weitere Gedenkarbeit im Burgholz beraten.

Regionalbüro Arbeit und Leben DGB/VHS Berg-Mark

In Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V., NaturFreunde Wuppertal, Tacheles, Applaus e.V, VVN-BdA.

 

Weitere UnterstützerInnen bitte unter info@wuppertaler-widerstand.de melden!!!

 

Mitte Januar 2015 laden wir zu einem Vorbereitungstreffen ein.